Dienstag, 3. Februar 2009

Leider am Ende kein Licht

Der Thriller "Licht am Ende des Tunnels" von Klaus-Peter Wolf kommt in einer aufwendigen Verpackung inklusive einer kleinen Überraschung daher und macht so schon einmal Eindruck. Das Buch selber erscheint dann aber trotz Hardcover doch eher preiswert (dickes Papier, große Schrift, kein Schutzumschlag). Geschildert wird die Entführung des 16jährigen Millionärserben Robert Sonntag und ist auch vollständig aus seiner Perspektive erzählt. Ob diese Sprache tatsächlich, der eines heutigen Teenagers entspricht kann ich nicht wirklich sagen, hat mich aber nicht überzeugt. Der Eindruck, dass hier ein Erwachsener so klingen möchte als ob, ließ sich bei mir nicht abschütteln. Die Story ist sonst recht spannend und schnell gelesen (180 Seiten in Großschrift). Neben der eigentlichen Entführung, des Versuches zu fliehen und der aufkeimenden Todesangst geht es um fast philosophische Betrachtungen über den Sinn des Lebens und Wiedergeburt sowie Nah-Tod-Erfahrungen. Aber es geht auch um die immer mehr um sich greifende ¿moderne Unternehmensführung¿, die Gewinnmaximierung über alles stellt und klassische Unternehmertugenden vergißt. Und genau das sind für mich auch die interessantesten Passagen des Buches. Der eigentliche rote Faden: die emotionale oder seelische Verbundenheit Roberts mit seinem verstorbenen Großvater, der regelmäßig mit ihm spricht und ihn in Gefahrensituationen wie ein Schutzengel leitet, ist mir allerdings völlig suspekt. Ich glaube hier schießt der Autor über das Ziel hinaus und verleiht dem Buch einen stark esoterischen Beigeschmack, der leider ernstgemeint ist. Meiner Meinung nach kann sich das Buch nicht richtig entscheiden. Letztlich ist es kein Lebensratgeber, kein Jugendbuch und kein Thriller und es ist dem Autor auch nicht gelungen alles harmonisch zu verbinden. Wirklich schade ist aber, dass am Ende des Buches mehr Fragen offen bleiben als für einen Krimi gut sein kann. Die Geschichte bricht ab, wo andere erst anfangen und hier wäre ich nun wirklich gern "erleuchtet" worden.

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