Donnerstag, 8. Januar 2009

Im Strudel der Ereignisse

Das Schiff von Máni ist ein sehr spannender Krimi. Der Leser hat immer das Gefühl genau Bescheid zu wissen und wird doch Stück für Stück tiefer in die Geschichte reingezogen. Neun Männer sind auf dem Frachter "Per se" unterwegs von Island nach Surinam in Südamerika. Alle haben ihre Vorgeschichte oder Geheimnis mit an Bord gebracht. Es geht um Liebeskummer, Spielschulden, Drogen, Meutereipläne und auch Mord. Menschen, die auf engstem Raum auf einander angewiesen sind, hintergehen und belügen sich aus den unterschiedlichsten Gründen. Vertrauen, Respekt und Autorität gehen verloren und verändern sich. Der Anfang vom Ende. Schon der Prolog deutet einen unromantischen Ausgang der Geschichte an. Aber das Buch ist so viel mehr als das zwangsläufige Zusteuern auf ein verhängnisvolles Ereignis. Es zeigt eindrucksvoll, wie Menschen mit unterschiedlichen Charakteren und Fähigkeiten in extremen Situationen reagieren. Aber das beschreibt nicht annähernd was man als Leser in diesem Buch vorfindet. Die Geschichte gerät in einen Strudel von Ereignissen. Die Realität verschwimmt immer mehr mit Wahnvorstellungen und wenn man glaubt einen Hoffnungsschimmer zu erkennen, wird es noch dramatischer. Bei Gefahr fürs eigene Leben scheinen sich die niedrigsten Instinkte des Menschen zu bewähren. Die Erzähltechnik mit ständigem Perspektivwechsel und Sprüngen auf der Zeitachse hält einen in atemloser Spannung. Beim Weglegen des Buchs, und man schließt es erst mit der letzen Seite, bleibt man sprachlos, begeistert aber auch etwas ratlos zurück. Das Buch ist eine echte Entdeckung und eine klare Leseempfehlung.

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